TuS 05 Daun HSC Schweich 25:16
Quelle: Michael Manikowski
Wenn man das Spiel nicht gesehen hat, ist es wahrscheinlich schwer zu glauben, aber dieses Spiel hätte man nicht verlieren müssen. Von Schweicher Seite waren 11 Spieler zumindest körperlich anwesend und nach dem letzten Training, an dem fast alle Spieler teilgenommen hatten (ja, das muss man leider so betonen) waren die Trainer recht guter Stimmung.
Leider sah das dann auf dem Feld ganz anders aus. Insbesondere im Angriff schien die Mannschaft wie paralysiert, Bewegung zum Tor war kaum zu erkennen, es wurden schrecklich naive Pässe an den Kreis gespielt und irgendwann irgendwie draufgeworfen, wovon in erster Linie der gegnerische Torwart profitierte. In der Abwehr sah das stellenweise besser aus, aber die Mannschaft hatte sich durch ihr eigenes Auftreten im Angriff so verunsichert, dass man das Gefühl hatte, am liebsten würden sie gar nicht mehr nach vorne gehen. So ist in der ersten Halbzeit, trotz einiger eroberter Bälle, kein einziger Tempogegenstoß gelungen – gegen Matthias waren es noch über 10 in jeder Halbzeit. Viel zu schnell setzte Resignation ein, es ist uns nicht gelungen, aus dem Trott auszubrechen und das Tempo zu erhöhen. So konnte dann ein nicht allzu starker Gegner mit bescheidenen Mitteln einen bequemen Vorsprung herausspielen. Auf Dauner Seite haben zwei Spieler mit je 10 und 6 Toren das Spiel alleine gewonnen, wobei das eigentliche Problem, wie gesagt, unser mutloser Angriff war. Man merkt hier deutlich, dass die Spieler nicht aufeinander abgestimmt sind, dass es zu wenig Routinen gibt, auf die man zurückgreifen kann, wenn es mal etwas schlechter läuft.
Die mangelnde Routine zeigte sich bei einigen auch im Torabschluss, zu den zaghaften Angriffen kamen auch noch zahlreiche schwache Abschlusswürfe hinzu. Ich muss der Mannschaft zugute halten, dass sie nach dem Spiel die eigenen Defizite selbst gut benannt hat und nicht die Schuld bei sich oder den sehr jungen Schiedsrichtern gesucht hat, in den letzten acht Minuten blitzte sogar kurz nochmal der Wille auf.
Die Mannschaft hat sehr viel Potential, aber je älter die Spieler werden, desto schwieriger wird es, ein Team mit nur einer Anwesenheit pro Trainingswoche weiter zu entwickeln. Wenn es uns nicht gelingt, mal über einen gewissen Zeitraum zweimal pro Woche mit den wichtigsten Akteuren zu trainieren, damit sich mal alle Spieler regelmäßig gesehen haben (zur Zeit kommt ein Teil montags, ein anderer mittwochs), dann wird es sehr sehr schwer im Angriff ein System zu etablieren. Ich weiß, dass die Spieler das wollen, wir müssen dazu aber auch die (Trainings-)Zeit finden!