HSG Obere Nahe – HSC Schweich II 13:22 (5:8)
Quelle: Sascha Bootz
Ein genauerer Blick auf die Statistik zeigte vor dem Spiel bereits, was die ersatzgeschwächten Schweicherinnen beim Spiel in Niederwörresbach bei der HSG Obere Nahe erwarten würde. Während eigentlich alle Mannschaften der Liga bei unter 1 Zeitstrafe pro Spiel liegen, weist der Wert der Oberen Nahe mit 3 Strafzeiten pro Spiel eine deutlich höhere Zahl aus. Daher gab es vor dem Spiel auch eine deutliche Ansage des Schweicher Trainerteams, auch die härtere Gangart anzunehmen und sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Wie um ihre Statistik zu untermauern legte die Heimmannschaft auch von Anfang härtere Bandagen an. Die erste Zeitstrafe gab es bereits nach 3:51 Minuten – und die zweite folgte nach 5:03 Minuten. In diesen aggressiven Anfangsminuten der HSG zeigten die Gäste jedoch, dass sie die Worte der Trainer verstanden hatten und spielten mit kühlem Kopf eine 3:0 Führung heraus. Diese konnte bis Minute 16 sogar auf 6:1 ausgebaut werden. Bis zu diesem Zeitpunkt spielte Schweich eine stabile Abwehr und musste kein einziges Tor aus dem Feld hinnehmen – lediglich ein Siebenmeter fand den Weg ins Schweicher Tor.
Vor der Halbzeit wurde es jedoch noch einmal vogelwild. Die Spielerinnen des HSC ließen sich nun von der aggressiven Atmosphäre in der Halle anstecken und mussten selbst 2 Strafzeiten hinnehmen. Trotz konzentrierten Verschiebens in der Abwehr konnte die Obere Nahe nun ein wenig herankommen und verkürzte den Rückstand bis zur Halbzeit auf 5:8.
In der Halbzeit gab es daher nur einen klaren Hinweis der Schweicher Trainer: Da man handballerisch die bessere Mannschaft war, sollten sich die Mädels nicht am harten Spiel der Heimmannschaft orientieren sondern es galt die Fouls hinzunehmen und das eigene Spiel auszuspielen.
Mit kühlem Kopf gingen die Moselanerinnen in die zweite Halbzeit und konnten mit einem erneuten 6:1-Lauf in den ersten 10 Minuten den Grundstein für den verdienten Auswärtserfolg legen. Nach dem zwischenzeitlichen 14:6 spielte Schweich das Spiel konzentriert zu Ende und feierte am Ende mit 22:13 einen in dieser Höhe nicht erwarteten Sieg.
Alles in allem war es an diesem Tag kein schönes Handballspiel, das zu jedem Zeitpunkt von – bei den Spielständen eigentlich unnötiger – Aggressivität geprägt war. Über allem stand ein Rot-würdiges Foul in der ersten Halbzeit, bei dem eine Schweicher Spielerin beim Tempogegenstoß von hinten mit Wucht in den Kreis gestoßen wurde. Diese Szene hätte in der letzten Saison für die Schweicherinnen durchaus noch zur Schlüsselszene werden können, nicht jedoch in diesem Spiel. Dass sich die jungen HSC-Spielerinnen trotz dieses groben Fouls weiter auf ihr Spiel konzentrierten und nicht wie in der Vergangenheit des Öfteren anfingen mit Schiedsrichter oder Gegenspielerinnen zu hadern zeigt, dass auch hier eine Entwicklung stattgefunden hat.
Der verdiente Lohn nach diesem Erfolg ist die Tabellenführung, mit der die Schweicher Spielerinnen nun das Weihnachtsfest begehen dürfen. Hierzu wollen wir auch als Trainer den Mädels gratulieren und wünschen der kompletten wC2 sowie deren Familien frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt bzw. werdet gesund – am 12.01. wartet mit Hermeskeil bereits die nächste schwere Aufgabe auf uns!
HSC: Milli Waldmann – Lucie Droulez (1), Mia Scharnin (2), Maja Bootz (2), Edda Mikolai, Sara Salihi (2), Lena Schmelter, Julie Girard (5), Lara Heyer (10), Amelie Korf, Emilie Ehrles